Geschichte

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1987: Michael Braungart und andere Greenpeace-Aktivisten besetzen einen der Schornsteine des Schweizer Chemiekonzerns Ciba-Geigy (heute Novartis) wegen einer katastrophalen Verschmutzung des Rhein durch den Konzern. Braungart gründet EPEA (Environmental Protection Encouragement Agency).

1993: Der Schweizer Textilkaufmann Albin Kälin hat eine bahnbrechende Idee, welche der Firma Rohner Textil, deren Geschäftsführer Kälin damals war, zahlreiche Auszeichnungen und Designpreise einbrachte. Die Rohner-Produktlinie Climatex (www.climatex.com) wird zum weltweit ersten Cradle-to-cradle-Produkt, auch wenn dieser Terminus damals noch nicht gebraucht wurde.

Das Projekt wird filmisch dokumentiert, Kälins Idee wird von Universitäten und Wissenschaft gewürdigt. Trotz großartigem Echo passiert aber in der Industrie nichts. Die Projekte bleiben überschaubar: Triumph bringt eine Damenwäscheserie aus rein ökologischer Baumwolle namens Pure Origin auf den Markt, die Schweizer Firma Schlossberg ein Set von Frottierwäsche und Bademänteln. (Übersicht über einige Case Studies auf der Website von EPEA Switzerland: http://www.epeaswitzerland.com/?page_id=294)

2005: Der deutsche Chemiker Michael Braungart holt Kälin nach Hamburg. Er erfindet die Bezeichnung „cradle-to-cradle (C2C)“ und zieht seither als genialer Wanderprediger durch TV-Shows und Umweltkongresse. Im Amerika übernimmt diese Rolle der Architekt William McDonough. Braungart und McDonough haben gemeinsam ein Standardwerk über C2C herausgebracht, ein Buch, das bizarrerweise aus Plastik ist (siehe kritische Anmerkung).

Gründung der Beratungsfirma EPEA (www.epea.com) durch Braungart. Kälin wird Geschäftsführer und berät u.a. die Niederlande, die vorhaben, als ganzes Land komplett nach C2C zu leben!

EPEA vergibt C2C-Zertifizierungen in Silber, Gold und Platin, was Braungart zu Anfällen von Selbstironie bringt (siehe „kritische Anmerkungen“).

2009: Der Österreichische Textilhersteller Backhausen stellt unter Beratung von EPEA seine komplette Produktion auf C2C um (Interview mit Ing. Backhausen)

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