Tipps

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Aufhören, damit man anfangen kann

Ein Tipp von Peter Gall, notiert von Harald Koisser

Wer sagt, er habe leider keine Zeit für dies und jenes, sollte sich einmal fragen, warum er in diesem schreckenswerten Zustand ist. Es gibt immer, wie in übervollen Zimmern, etwas zu entrümpeln und zu entsorgen. Wer keinen Platz oder keine Zeit hat, kann sich beides schaffen. Das Geheimwort heißt „aufhören“! Wer keine Zeit hat, muss mit irgendetwas aufhören. Fangen Sie an, mit irgendetwas aufzuhören! Peter Gall hat mir einmal erzählt, dass ein gestresster Mensch bei ihm um Rat war, der einen wichtigen Job hatte und dessen Zeit auch sonst gut ausgefüllt war. Er hatte eine Zusatzbeschäftigung, einen ehrenamtlichen Job, der aber wichtig war, weil er der Kontaktpflege diente, desgleichen zahlreiche kulturelle und gesellschaftliche Events, die aus demselben Grund nicht gestrichen werden konnten. „Na dann“, meinte Herr Gall, „dann müssen sie sich eben schweren Herzens von ihrer Frau scheiden lassen. Die Ehe ist offenbar das einzige, wo Sie noch Zeit einsparen können.“ Nach einer Schrecksekunde begann man nocheinmal von vorne, die Zeitfresser zu lokalisieren und fand dann doch einiges, was sich entsorgen ließ.

Erst wenn man mit irgendetwas aufgehört hat, kann man mit etwas anfangen. Viele Menschen verbringen viel Zeit damit, zu jammern, dass sie zu diesem und jenem nicht kommen. Sie würden so gerne wieder Klavier spielen, Hinterglas malen, reisen, …! Dabei muss man nur damit anfangen. Mit irgendetwas Unsinnigem aufhören, damit man etwas Sinniges anfangen kann! So einfach ist das Zeitmanagement. Oder aber, auch das kann sein, ist dieses Bestimmte, was man so gerne tun möchte, vielleicht, wenn man ganz ehrlich zu sich ist, gar nicht so wichtig.

Fit halten, aktiv bleiben!

Auszug aus einem Interview, das Harald Koisser mit dem Philosophen Eugen Maria Schulak geführt hat. Website von Dr. Schulak: http://www.philosophische-praxis.at/

Was heißt Zukunftskompetenz für die Menschen?

Im Persönlichen muss man sich einfach fit halten. Dazu gehört, permanent zu versuchen zu verstehen, was wirklich abläuft, damit man dann, wenn sich alles polarisiert, eine wache Entscheidung treffen kann. Für was lohnt es sich einzutreten? Will ich meine eigene Sache machen? Für was kämpfe ich, für was nicht? „Fit halten“ heißt auch, sein Geld zusammenzuhalten, es in sicherere Formen umzuwandeln, den Platz, an dem man lebt, abzusichern. Man muss sich mit anderen Menschen verbünden, die eine ähnliche Gesinnung haben und mit denen man sich austauchen kann, wo man klären kann: Was können wir für uns und unsere Kinder, unsere Sicherheit, unsere Umgebung tun? Auf keinen Fall warten, was die Politik anbietet. Die kommt immer zu spät und zu undifferenziert. Selber aktiv werden! Keine Lethargie! Kein Hedonismus! Wachsam sein, nicht verdrängen und sagen: Das wird schon! Das wird nicht von selber. Es liegt an uns, an jedem einzelnen.

Was wenn Bildungseinheiten nicht funktionieren und die Medien verboulevardisiert sind, somit der geistige Nährstoff fehlt, wie bleibe ich dann geistig fit, wie weiß ich, was wahr ist?

Wir leben in einer Zeit, in der Fakten nicht so leicht versteckt werden können wie früher. Die Unterlagen zur Kritik der Gegenwart findet man heute. Die sind nicht versteckt. Sie werden bloß nicht über die Massenmedien ventiliert.

Aber so kann ich auch Opfer obskurer Verschwörungstheorien werden.

Verschwörungstheorien greifen nicht. Es sind niemals Einzelpersonen oder Gruppen ursächlich für große Entwicklungen verantwortlich.

Und was bedeutet Zukunftskompetenz ökonomisch?

Durchhalten! Kämpfen für die unternehmerische Freiheit. Falls es einen Zusammenbruch geben sollte, sind Wirtschaftsunternehmen die einzigen, die nicht politisch dirigiert werden müssen. Die wissen von selbst was zu tun ist und können handeln und den Leuten nützliche Dinge zur Verfügung stellen. Das ist die große Verantwortung der Gewerbetreibenden: sie müssen sich nicht nur fit für sich selbst und ihre Familien halten, sondern für die Allgemeinheit. Wenn die staatlichen Quellen nicht mehr fließen, woher kommt denn dann das Klopapier und das Brot? Der Staat erzeugt solches bekanntermaßen nicht. Auch wenn der Staat es an alle verteilen möchte, so muss es doch jemanden geben, der es produziert. Das ist die Verantwortung der Ökonomie.

Leider haben sich halt viele Zweige, die Bauern etwa, so sehr mit dem Staat eingelassen, dass sie ohne Förderungen nicht mehr überleben können. Die wenigsten Unternehmer sind noch frei. Eine gute Anzahl davon lebt bereits von Subventionen. Auch das ist ein Phänomen der Dekadenz. Das Wichtigste ist, dass man sich positive Bilder zurechtlegt, wo man hin will und was es zu retten gilt. Was sind die wertvollen Dinge? Dafür muss man eintreten. Und man muss Gleichgesinnte finden. Alleine geht’s nicht. Alleine kann man sich bloß mit einer Angel an einen See zurück ziehen, aber das ist keine Zukunft.

Es geht also um die Selbstermächtigung des Menschen. Das Subsidiaritätsprinzip muss wieder greifen.

Ja, wir brauchen wieder ein positives Verständnis von Politik, eine Anti-Politik. Eine Politik für eher kleine Gemeinschaften.

Mit Fehlerkompetenz zum Erfolg

Ein Tipp von Elke M. Schüttelkopf, Fehlerkulturspezialistin

„Nur wer nichts macht, macht auch keine Fehler. Gerade in einer Welt, in der sich so vieles verändert und in Bewegung ist, lohnt es sich, Fehler zu riskieren und Neues zu wagen – doch mit einer guten Portion Fehlerkompetenz. Fehlerkompetenz bedeutet: Das Fehlerbewusstsein stärken, Fehlerrisiken abzuwägen, Fehler antizipieren, Fehlerpräventions- und Fehlerbewältigungsstrategien einsetzen, Fehlertoleranz aufzubauen… und bei Bedarf schnell aus Fehlern zu lernen.“

Zusammenfassend hält sie fest: „Der Weg zum Scheitern ist gepflastert von Fehlern – von dummen und teuren und gefährlichen Fehlern. Doch auch der Weg zum Erfolg ist mit Fehlern gepflastert – mit intelligenten und kreativen und lehreichen Fehlern. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass keine Fehler zum Erfolg führen. Fehlerkompetenz führt zum Erfolg!“

Weitere informative Artikel zum Thema Fehlerkultur unter: www.fehlerkultur.at

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